FEDERAL TALK

THE FEDERAL TALK ist ein politisches Forum zur CH-Politik von heute und morgen. Gastbeiträge sind erwünscht und Teil des Konzeptes.

Montag, Dezember 10, 2007

Christoph anstelle von Christoph?

Als ich gestern die Sonntagszeitung in Händen nahm, traf mich die Headline wie ein Schlag: Christoph Darbellay könnte zum Sprengkandidaten werden für den Rausschmiss von Christoph Blocher!!! Nicht etwa, dass mir das Schicksal des Zürcher Multimillionärs und seiner Gattin am Herzen liegen würde. Schliesslich wäre es ja nichts als recht, wenn dem SVP-Demagogen das gleiche Schicksal widerfahren würde, wie er damals der jungen, arbeitstüchtigen, aber politisch-strategischen naiven Bundesrätin Ruth Metzler aus heiterem Himmel beschert hat. Nein, nein, es geht mir nicht um den polternden Minister; auf den könnten wir ruhig verzichten, bevor wir im Ausland noch jede Glaubwürdigkeit verlieren.


Aber ist es wirklich eine gute Idee, einen Christoph durch einen anderen Christoph - jung, smart, charmant... et "un tout petit peu" ehrgeizig - auszuwechseln??? Zugegeben, der neue Christoph und unsere "First Lady" Doris Leuthard würden dieselbe Sprache sprechen (auch über den Röstigraben hinweg) und wären vom gleichen Engagement für Volk und Heimat beflügelt (ohne gleich in Trumpf-Buur-Gemache auszuarten). Zudem wäre der Bundesrat im Schnitt etwas jünger und etwas dynamischer. Auch die Harmonie im Bundesratskollegium wäre endlich wieder hergestellt. Und die Schweizer Bürger könnten wieder auf zwei Kissen schlafen!

Alles spricht eigentlich für dieses Szenario. Und doch... Obgleich im Schweizer Milizparlament zwar längst keine Hinterbänkler mehr sitzen, wären doch viele unter ihnen als "Höseler" zu bezeichnen, die vor den Konsequenzen zurückscheuen werden, bevor sie nur den Gedanken zu Ende gedacht haben. Die SVP in der Opposition? Genau um dies zu verhindern haben ja viele, die nun nicht mehr dort sitzen, der CVP den zweiten Sitz abgejagt! Und jetzt soll man auf den charmanten Walliser-Christoph hinein fallen? Ne ne, so schnell verändert sich in der CH-Politik nichts. Ja nyt gsprängt, aber geng e chly hüüü!